Die wirtschaftliche Lage der meisten Architekturbüros ist noch stabil

Ergebnisse der aktuellen Konjunkturbefragung

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Im Januar führte die Bundesarchitektenkammer (BAK) in Zusammenarbeit mit den Architektenkammern der Länder eine Konjunkturbefragung durch, an der 4.601 selbstständige Kammermitglieder teilnahmen. Diese gaben im Befragungszeitraum (16. bis 29.01.2023) Auskunft zu den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise, von steigenden Preisen, Liefer- und Personalengpässen auf die Entwicklung der (bau-)konjunkturellen Lage sowie auf die wirtschaftliche Situation in Architektur- und Planungsbüros.

53% der Büros beschreiben die Geschäftslage als gut und 33% als befriedigend. Im Ergebnis zeigt sich also bundesweit – und übrigens auch in Bayern –, dass trotz aller Krisen die Geschäftslage unter Architekturbüros zu Beginn des Jahres 2023 stabil ist.

Dennoch ergibt sich ein zweigeteiltes Bild: Denn rund 40% der Büros berichten von einer deutlichen Verschlechterung der Auftragslage in den letzten sechs Monaten. Dabei schätzen gerade kleine Büros die Lage kritischer ein als mittlere und große und auch Büros für Innenarchitektur haben etwas stärker zu kämpfen.

Mehr als die Hälfte der Architekturbüros klagt über Probleme mit steigenden und schwankenden Baukosten, über fehlende Handwerker und bauausführende Betriebe, verzögerte Genehmigungen wegen unterbesetzter Stellen in der öffentlichen Verwaltung, Rückstellungen oder Auftrags-verzögerungen, Projektpausen sowie Lieferengpässe. Als Herausforderung werden auch die steigenden Büro- und Personalkosten angesehen.

Ein Großteil der Büros zeigt sich also krisenresistent. Entscheidend wird sein, wie sich die Baukonjunktur in den nächsten sechs Monaten entwickeln wird und wie schnell politische Rahmenbedingungen und verlässliche Fördermöglichkeiten auf den Weg gebracht werden. „Um wichtige Impulse für die Konjunktur beim Wohnungsbau zu setzen, benötigen Architektinnen und Architekten nicht zuletzt mehr Gestaltungsfreiheit, um abseits von unnötigen Normen und Standards einfacher und bedarfsorientiert planen zu können“, fordert Prof. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer.

Hier finden Sie einen Kurzbericht sowie die ausführlichen Ergebnisse zur aktuellen Konjunkturbefragung.