Grenzüberschreitender Architektenwettbewerb

Erfolgreicher Fachdialog und Austausch

Architekturwettbewerbe im deutsch-österreichischen Grenzraum

„Grenzen durch Wettbewerb gemeinsam überwinden“ – Bericht über den Fachdialog und Austausch in grenzüberschreitender Kooperation zur Förderung des Architekturwettbewerbs und Vergabeverfahrens vom 18.03.2021

Interreg-Pressemitteilung vom 01.04.2021

817 Kilometer gemeinsamer Grenze verbinden Österreich und Bayern und gerade weil diese Grenze wieder merkbarer geworden ist, „ist es umso wichtiger, fachlich und inhaltlich den gemeinsamen, regionalen Wirtschafts- und Kulturraum zu unterstützen und zu stärken. Der konstruktive Austausch, der im Rahmen des Interreg-Großprojekts der beiden Berufsvertretungen initiiert wurde, soll gleichermaßen dazu beitragen, den Architekturwettbewerb beidseits zu fördern und gemeinsam Strategien zur Verbesserung der Baukultur zu entwickeln.“, sagten die Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer Christine Degenhart und der Vizepräsident der Bundeskammer der ZiviltechnikerInnen Daniel Fügenschuh in ihren Grußworten.

Knapp eine Person pro 10 Grenzkilometer, also ca. 80 ArchitektInnen und PlanerInnen, widmeten sich Mitte März im Rahmen des bewusst interaktiv gestalteten Online-Fachsymposiums „Grenzen durch Wettbewerb gemeinsam überwinden“ dem Thema Grenzüberschreitung.

Der Auftakt zur Veranstaltung erfolgte durch vier Berichte von konkreten Fallbeispielen, denen laut Architekt Christian Höller, dem Vorsitzenden der Sektion ArchitektInnen Tirol und Vorarlberg, vor allem zwei Aspekte gemeinsam sind: „Unabhängig von der Motivation, an einem Architekturwettbewerb im Nachbarland teilzunehmen, bestätigt sich in allen Fällen, dass die vermeintlichen Hindernisse überwindbar und die vorab bestehenden Vorurteile haltlos sind.“ In länderweise gemischten Kleingruppen wurden Hemmnisse und Chancen bei einer grenzüberschreitenden Tätigkeit intensiv diskutiert. Dabei wurden regionale Unterschiede und Gemeinsamkeiten identifiziert und einander gegenübergestellt.

Bereits bei der Auswertung einer Umfrage im Winter 2020 zeichnete sich ab, dass die jeweils persönliche Herangehensweise in beiden Ländern ähnlich, sprich die Grundproblematik im Architekturwettbewerbswesen dieselbe ist.

Woran scheitert dann aber die aktive Beteiligung im Nachbarland? Was wird benötigt, um den Expertenaustausch zu fördern? Wie entsteht ein kooperatives Netzwerk? Welche Tools müssen entwickelt und zur Verfügung gestellt werden? Und wie können die Berufsvertretungen dabei unterstützen?

Diese und andere Fragen wurden in fachspezifischen Gesprächsrunden erörtert und diskutiert. „Wesentlich ist, dass der Hintergrund der bestehenden Unterschiede, z.B. bei der Rechtsgrundlage, nicht aus den Augen verloren wird und dass trotzdem erkannt wird, welche Möglichkeiten sich bieten und wie man mit den besonderen Eigenheiten umgehen muss.“, merkte Architekt und Stadtplaner Oliver Voitl, Referent für Vergabe und Wettbewerb der Bayerischen Architektenkammer, an.

Ein Begriff tauchte in den Fachgesprächen wiederholt auf: Netzwerken! Oder wie es ein Teilnehmer treffend formulierte: „Mitm Redn kommen die Leut zamm‘!“ Dieser Punkt wurde auch von Architekt Heinz Plöderl, dem Vorsitzenden der Sektion ArchitektInnen Oberösterreich und Salzburg, und Landschaftsarchitekt Franz Damm, Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer, am Ende der Veranstaltung aufgenommen: „Durch das interaktive Format der Veranstaltung ist es uns heute gelungen, einen niederschwelligen Vernetzungszugang für alle Interessierten zu bieten und den Beginn eines grenzüberschreitenden Austausches zu starten. Denn gemeinsam können wir im Architekturwettbewerbswesen mehr bewirken.“