Im Spiegel der barocken Oberflächen Salzburgs untersucht das Festival *wild thinX nonkonforme Strategien in Architektur, Design und Kunst. Es wendet sich gegen die Festlegung von queeren Räumen sowie die Zuschreibung von Eigenschaften bestimmter Räume aufgrund der sexuellen Orientierung ihrer Gestalter*innen und Nutzer*innen. Stattdessen wird ein Verständnis von ‚queer‘ in Architektur, Design und Kunst als kritischer Form gefördert, durch die normative räumliche Praktiken offengelegt und umgestaltet werden können. Die Architektur und Kunst des Barocks mit ihren Metaphern, religiösen und mythologischen Allegorien, dem ‚Schwulst‘, bieten dafür einen ortsspezifischen Ausgangspunkt und laden ein, Fluidität als historische Gestaltungsstrategie zu reflektieren.
Das *Forschungsfestival eröffnet einen spekulativen Raum – angesichts von aktueller Gewalt und politischem Exzess –, um sich gebauter wie natürlicher Mitwelt neu anzunähern. Nonkonformität versteht sich in diesem Zusammenhang auch als widerständige Praxis, die sich gegen permanente Erneuerung und für fluide Raumstrategien positioniert: Denn das was gestern noch non-konform war, ist heute bereits form-konform oder norm-konform.
Das Festival *wild thinX lädt in künstlerischen und diskursiven Beiträgen zu einer kritischen Bewusstseinswerdung und einem Prozess des Umdenkens in Architektur, Design und Kunst ein. Der Reiz, sich auf das Anders-Machen und das Anders-Denken einzulassen, liegt dabei auch in den Möglichkeitshorizonten politischer Imagination als symbolischer Form.
Eine Kooperation von:
Fünfzigzwanzig, Kunstverein Salzburg, Initiative Architektur und der Kammer der Ziviltechniker:innen | Architekt:innen und Ingenieurkonsulent:innen für Oberösterreich und Salzburg in Zusammenarbeit mit HOSI Salzburg, der Paris-Lodron-Universität Salzburg und Magazin 53a
