Prof. Lydia Haack und Prof. Florian Nagler

Prof. Lydia Haack und Prof. Florian Nagler

Foto: Johannes Müller
Prof. Lydia Haack und Prof. Florian Nagler
Prof. Lydia Haack und die Preisträgerinnen und -träger Diözesanmuseum Freising

Prof. Lydia Haack und die Preisträgerinnen und -träger Diözesanmuseum Freising

Foto: Johannes Müller
Prof. Lydia Haack und die Preisträgerinnen und -träger Diözesanmuseum Freising
Prof. Lydia Haack und Irene Burkhardt

Prof. Lydia Haack und Irene Burkhardt

Foto: Johannes Müller
Prof. Lydia Haack und Irene Burkhardt
Prof. Lydia Haack und Bernhard Landbrecht

Prof. Lydia Haack und Bernhard Landbrecht

Foto: Johannes Müller
Prof. Lydia Haack und Bernhard Landbrecht
Amtschef Dr. Thomas Gruber übergab den Staatspreis an Prof. Florian Nagler

Amtschef Dr. Thomas Gruber übergab den Staatspreis an Prof. Florian Nagler

Foto: Johannes Müller
Amtschef Dr. Thomas Gruber übergab den Staatspreis an Prof. Florian Nagler
Die Preisträgerinnen und -träger sowie das Kuratorium des Bayerischen Architekturpreises 2024

Die Preisträgerinnen und -träger sowie das Kuratorium des Bayerischen Architekturpreises 2024

Foto: Johannes Müller
Die Preisträgerinnen und -träger sowie das Kuratorium des Bayerischen Architekturpreises 2024
Prof. Lydia Haack und die Kooperative Grossstadt eG

Prof. Lydia Haack und die Kooperative Grossstadt eG

Foto: Johannes Müller
Prof. Lydia Haack und die Kooperative Grossstadt eG
Das Kuratorium des Bayerischen Architekturpreises 2024

Das Kuratorium des Bayerischen Architekturpreises 2024

Foto: Johannes Müller
Das Kuratorium des Bayerischen Architekturpreises 2024
Den Abend moderierte Hauptgeschäftsführerin Sabine Fischer

Den Abend moderierte Hauptgeschäftsführerin Sabine Fischer

Foto: Johannes Müller
Den Abend moderierte Hauptgeschäftsführerin Sabine Fischer

Bayerischer Architekturpreis 2024

Preisverleihung am 17.10.2024

Mit dem „Bayerischen Architekturpreis“ setzt die Bayerische Architektenkammer seit 2007 ein Zeichen für Baukultur. Damit würdigt sie ausgewählte Persönlichkeiten und Werke, die sich in vorbildlicher Weise um das Planen und Bauen in Bayern verdient gemacht haben. Herausragende Leistungen können dabei zusätzlich von der Bayerischen Staatsregierung mit einem „Staatspreis für Architektur“ ausgezeichnet werden.
Zu den bisherigen Preisträgerinnen und -trägern (s. unten) zählen namhafte Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitektinnen, Stadtplaner und Ingenieurinnen sowie ein Architekturhistoriker, Medienschaffende verschiedener Bereiche, eine Architekturgaleristin und ein Bildhauer.
In diesem Jahr wurde der Preis zum achten Mal ausgelobt.

Kuratorium 2024:

  • Amtschef Dr. Thomas Gruber, in Vertretung für Christian Bernreiter, MdL, Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
  • Prof. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer
  • Prof. Stephan Lenzen, RMP Landschaftsarchitekten, Präsident bdla
  • Prof. Dr. Andres Lepik, Direktor TU München A.M. Architekturmuseum, Lehrstuhl Architekturgeschichte und kuratorische Praxis
  • Monika Lepel, LEPEL & LEPEL Architekt Innenarchitektin PartGmbB
  • Anton Nachbaur-Sturm, Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH
  • Prof. Dr. Armin Nassehi, Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie, LMU München

Bayerischer Architekturpreis und Staatspreis 2024 vergeben

Am 17.10.2024 wurden der Bayerische Architekturpreis und der Staatspreis für Architektur verliehen!
Die Kooperative Grossstadt, Architekt Florian Nagler und das Diözesanmuseum Freising wurden mit dem Bayerischen Architekturpreis ausgezeichnet. Florian Nagler erhielt zusätzlich den Bayerischen Staatspreis für Architektur.

Die Preisträger des Bayerischen Architekturpreises 2024 stehen fest: Das Kuratorium unter Vorsitz von Architektin Prof. Lydia Haack, Präsidentin der Bayerischen Architektenkammer, vergab drei Preise sowie zwei Anerkennungen. Zusätzlich erhielt einer der Preisträger den Bayerischen Staatspreis für Architektur. Bei der feierlichen Preisverleihung am 17.10.2024 im Haus der Architektur in München ehrten die Bayerische Architektenkammer und die Bayerische Staatsregierung zum achten Mal Persönlichkeiten, die sich besonders für die Baukultur in Bayern engagiert haben.

Die Preisträger des Bayerischen Architekturpreises 2024:

  • Kooperative Grossstadt eG
  • Architekt Prof. Florian Nagler
  • Geöffnete Wände – Diözesanmuseum Freising
    von Brückner & Brückner Architekten mit iam interior.architects.munich und realgrün Landschaftsarchitekten

Der Bayerische Staatspreis für Architektur 2024 wurde verliehen an:

  • Architekt Prof. Florian Nagler

Mit je einer Anerkennung wurden ausgezeichnet:

  • Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt
  • Architekt, Stadtplaner Bernhard Landbrecht, Heimatpfleger


Bayerns Bauminister Christian Bernreiter, vor Ort vertreten von Amtschef Dr. Thomas Gruber:
„Die Gestaltung unserer architektonischen Umwelt ist eine gemeinsame Verantwortung, der wir uns alle stellen müssen. Wir stehen vor zahlreichen Herausforderungen, die wir nur gemeinsam mit kreativen Planungs- und Baubeteiligten bewältigen können. Die ausgezeichneten Projekte prägen unseren Kulturstaat Bayern und liefern inspirierende Antworten. Die Anerkennung dieser außergewöhnlichen Leistungen ist mir deshalb ein besonderes Anliegen.“

Prof. Lydia Haack: „In Zeiten, die von Unruhe und Unsicherheit im Hinblick auf die Zukunft geprägt sind, stellt sich die Frage, wie Baukultur für uns, für das Gemeinwesen und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einen wertvollen Beitrag leisten kann. Das gelingt am besten, wenn Architektur unser Zusammenleben ordnet, ohne zu bestimmend zu werden. Wenn ein offener Umgang mit den Fragen der Vergangenheit zu spüren ist, aber auch zukunftsgewandt gelebt werden kann, und Architektur zum Ort des lebendigen Austauschs wird. Die Preisträgerinnen und Preisträgern haben dafür vorbildliche Beiträge geleistet, ich gratuliere ihnen ganz herzlich!“

Die Hauptpreise sind mit jeweils 7.500 € dotiert, die Anerkennungen mit je 2.000 €. Die Verleihung findet seit 2007 alle zwei bis drei Jahre statt, zuletzt im Jahr 2021.

Preisträger 2024

Kooperative Grossstadt eG

Die Kooperative Grossstadt eG wird für ihr besonderes Engagement bei der Umsetzung von zukunftsweisenden Wohnlösungen geehrt, die in architektonischer und gesellschaftlicher Hinsicht beispielhaft sind.
Die im Oktober 2015 gegründete Genossenschaft Kooperative Grossstadt eG hat es sich zur Aufgabe gemacht, München nach neuen Potenzialen, Orten und Bauplätzen zu durchforsten, um mit anspruchsvoller Architektur die Stadt für ALLE weiterzubauen. Aus diesem Engagement gehen bereits einige bemerkenswerte Bauten hervor, beispielsweise das Projekt San Riemo, dass 2022 mit dem DAM-Preis ausgezeichnet wurde und das Ensemble Freihampton, das 2023 für die Architektouren ausgewählt wurde.
Bestehende städtische Kontexte zu fördern und attraktive neue Quartiere durch das Gebaute zu schaffen, ist das zentrale Anliegen der Genossenschaft. Die Wohnungsfrage versteht die Kooperative sozial, politisch und architektonisch. Architektonische Standards werden in Frage gestellt, soziale Nachhaltigkeit wird jeweils als komplexes Gefüge von Parametern bei jedem Projekt neu definiert und in Abhängigkeit von unterschiedlichen Standorten und individuellen Wohnvorstellungen umgesetzt. So nehmen ihre Mitglieder auch eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung wahr, um dem Wohnraummangel, der inzwischen vor allem in den Städten eine enorme Sprengkraft angenommen hat, aktiv entgegenzutreten.
Die Planung der einzelnen Projekte und die Auswahl der beauftragten Architekten erfolgt über offene Wettbewerbsverfahren, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Diejenigen Gründungsmitglieder der Genossenschaft, die selbst Architekten sind, begleiten diesen Prozess fachkundig, planen aber nicht selbst. Ihre Haltung, die Bauherrenrolle auszufüllen, wird ausdrücklich gewürdigt. Die künftigen Nutzer werden von Anfang an in einem partizipativen Verfahren an der Entwicklung der Projekte beteiligt.
Ein gutes Wohnumfeld beeinflusst unsere Lebensqualität in hohem Maß, trägt zum sozialen Zusammenhalt bei, der eine wesentliche Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft darstellt. Qualitätvolle Architektur, aber auch soziale Machbarkeit leisten hier einen wertvollen Beitrag. Mit ihrem Engagement setzt die Kooperative Grossstadt eG ein wichtiges soziales und gestalterisches Zeichen und ist daher beispielhaft.

Architekt Prof. Florian Nagler

Architekt Prof. Florian Nagler wird als Pionier auf dem Gebiet des einfachen Bauens geehrt.
Im Rahmen seiner Professur am Lehrstuhl „Entwerfen und Konstruieren“ der Technischen Universität München befasst der Architekt sich seit 2010 in Forschung und Lehre ebenso wie mit seinem Büro Florian Nagler Architekten (seit 2001) in seinen Werken mit vereinfachten Bauweisen. „Innovation durch Reduktion“ ist sein Credo. Mit dem Forschungsprojekt „Einfach Bauen“ in Bad Aibling hat Florian Nagler drei Häuser aus Holz, Ziegeln und Beton realisiert, bei denen alles weggelassen wurde, was sich aus seiner Sicht auch bei seinen eigenen Projekten in den letzten 20 Jahren nur begrenzt bewährt hat. Selbstkritisch vertraut er heute darauf, dass Material und eine dem jeweiligen Baustoff entsprechende Konstruktion ohne High Tech zu energetisch ebenso wie atmosphärisch und gestalterisch überzeugenden Ergebnissen führen. Damit wurde Florian Nagler auch zum Mitstreiter für die Initiative „Gebäudetyp-e“, die diesen Ansatz konsequent verfolgt.
Im Einklang mit der regionalen Baukultur eines jeden Ortes erschafft Florian Nagler praktische, komfortable und ökologische Gebäude, die sich den aktuellen Herausforderungen an das Planen und Bauen stellen: Es geht um einfaches, kostengünstiges Bauen bei gestalterisch hoher Qualität. Mit seinen Projekten, wie z. B. dem „Stelzenbau“ hinter dem Münchner Dantebad, beweist Florian Nagler eindrucksvoll, dass diese Ansprüche nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen und findet neue Wege, um als Architekt seiner besonderen Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt gerecht zu werden.
Florian Naglers Suche, den aktuellen Herausforderungen des nachhaltigen Bauens auf einfache Weise zu begegnen, ist zeitgemäß und dennoch überaus fortschrittlich. Von der Vereinfachung von Konstruktion und Gebäudetechnik bis hin zur konsequenten ästhetischen und ökologischen Umsetzung wurde das Leitbild „Einfach bauen“ sein Leitprinzip und zum Vorbild von herausragender gesellschaftlicher Bedeutung. Sowohl für das Bauen von heute als auch für das Bauen von morgen.

Geöffnete Wände - Diözesanmuseum Freising | Brückner & Brückner Architekten, iam interior.architects.munich, realgrün Landschaftsarchitekten

Das 2023 wieder eröffnete Diözesanmuseum Freising wird als Projekt von architektonischer Exzellenz und besonderer Strahlkraft ausgezeichnet.
Aus dem vormaligen, unzugänglichen Knabenseminar der Erzdiözese München und Freising wurde unter dem Titel „Geöffnete Wände“ ein einladendes Haus, das aktuelle Schwerpunkte des Planens und Bauens wie das Bauen im Bestand, Zirkularität, die energetische Sanierung, die Barrierefreiheit sowie nicht zuletzt das Thema Kunst am Bau in vorbildlicher Weise miteinander verbindet. Eindrucksvoll spiegelt das Ergebnis die selbstbewusste und dabei sensible Auseinandersetzung der Architekten mit dem besonderen Ort wider: Das neue Diözesanmuseum und sein barrierefreier Zugang liegen heute in der Mitte Freisings und weisen in die Zukunft. Zwischen den politisch Verantwortlichen, den Vertretern der Bauherrschaft, den fachlich und planerisch Beteiligten sowie den planenden und handwerklich Ausführenden bis hin zu den Nutzern des Gebäudes sowie auch den beteiligten Künstlern wurde bei diesem Projekt ein offener Dialog mit einem herausragenden Gesamtergebnis geführt.
Besonders hervorzuheben ist zudem die beispielgebende Zusammenarbeit der Architekten Brückner & Brückner mit den beauftragten Innen- und Landschaftsarchitekten: Das Büro iam interior.architects.munich hat mit der innovativen und zugänglichen Gestaltung der Schausammlung einen neuen Maßstab für museale Räume gesetzt. Realgrün Landschaftsarchitekten zeichnen für das kohärente Erscheinungsbild der umgebenden Freianlangen und die Integration der umgebenden Bestandsstrukturen verantwortlich.
Sammeln, Bewahren, Dokumentieren, Präsentieren und Begegnen sind die Aufgaben eines Museums. Das Diözesanmuseum löst sie zeitgemäß an einem historischen Ort. Einzigartig, einladend und sinnlich geht von ihm in Freising heute eine besondere Strahlkraft aus.

Anerkennungen 2024

Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt

Landschaftsarchitektin Irene Burkhardt wird für ihr Eintreten für ökologische Stadt- und Freiraumplanung mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Dieses Engagement bestimmt ihre Arbeit für die Landeshauptstadt München, in ihrem eigenen Büro sowie auch berufspolitsch.
Während ihrer Anstellung im Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Landeshauptstadt München war Irene Burkhardt maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung des städtebaulichen und landschaftlichen Ideenwettbewerbs „Nachnutzung Flughafen München-Riem“ sowie weiteren Wettbewerben beteiligt. Als freiberuflich tätiges Mitglied der Beratergruppe „Stadtgestalt und Ökologie“ (1995-99) und mit den „Ökologischen Bausteinen“ wurden von ihr federführend erstmals für die Stadt ökologische Kriterien zur Stadtentwicklung als Eigenverpflichtung und Maßstab für Bauherren und Planer entwickelt und festgesetzt. Diese Arbeit prägte die Entwicklung der Stadt nachhaltig und langfristig.
Seit sie sich 1990 mit ihrem eigenen Planungsbüro zunächst in Freising und später in München selbstständig machte, verantwortete Irene Burkhardt zahlreiche landschaftsplanerische und städtebauliche Projekte, die Bayern heute und in Zukunft als Kulturlandschaft prägen. Besonders hervorzuheben ist dabei die Renaturierung der innerstädtischen Isar in München 2005-2011: Hier wurde mit dem nachzubessernden, notwendigen Hochwasserschutz ein herausragender Lebens- und Erholungsraum sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für die natürliche Umwelt geschaffen.
Nicht nur mit ihren Projekten, sondern auch mit ihrem langjährigen berufspolitischen Engagement im Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla hat Irene Burkhardt maßgeblich zur Entwicklung der bayerischen Landschaftsarchitektur im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Klimaanpassung und Identitätsstiftung beigetragen.

Architekt, Stadtplaner Bernhard Landbrecht, Heimatpfleger

Bernhard Landbrecht, Regierungsbaumeister, Architekt und Stadtplaner, wird für seinen beispielhaften Einsatz als Heimatpfleger der Stadt München mit einer Anerkennung geehrt.
Der Regierungsbaumeister, Architekt und Stadtplaner amtiert seit 2017 als Heimatpfleger der Stadt München. Er ist zudem verantwortlicher Redakteur der vierteljährlich erscheinenden Fachzeitschrift „Der Bauberater“ des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege und als Preisrichter tätig.
Bernhard Landbrechts Stimme wird somit in allen wesentlichen Entscheidungsgremien (z. B. in der Stadtgestaltungskommission), in denen es um die Weiterentwicklung des Stadtbildes geht, gehört und gelesen. In seiner Funktion als Stadtheimatpfleger geht es ihm vor allem um das kontextuelle Bauen und den respektvollen Umgang mit dem Vorhandenen. In seiner verantwortungsvollen Arbeit lässt er sich von dem Motto „Tradition ist bewahrter Fortschritt – Fortschritt ist Weiterführung von Tradition“ leiten.
Mit einer Anerkennung für Bernhard Landbrecht wird auch die meist ehrenamtliche Tätigkeit der Heimatpflegerinnen und Heimatpfleger für die Baukultur in Bayern – insbesondere auch im ländlichen Raum – gewürdigt.


Foto: Tobias Hase