05/2019 Bauen – Leben – Klima schützen
BEN
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01. Mai 2019
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Klimaschutz

Bauen – Leben – Klima schützen. Ihr Beitrag zählt – machen Sie mit!
"Die Welt zu einem besseren Ort zu machen und uns zusammenzureißen ist schließlich ein überparteilicher, uns einender Grund, hinter dem wir alle stehen können."
Joyce Msuya, Leiterin des UN-Umweltprogramms
Die Geschwindigkeit des Klimawandels ist hoch, Menschen reagieren aber nur langsam auf dieses Phänomen. Die derzeitigen Maßnahmen zum Klima-, Arten-, Wald-, Meeres- und Bodenschutz reichen bei Weitem nicht aus, wie der ausführliche Umweltbericht GEO-6 der Vereinten Nationen von März 2019 aufzeigt. Die Ergebnisse sind beunruhigend: "Entweder wir verbessern den Umweltschutz drastisch oder Millionen von Menschen werden in Städten und Regionen in Asien, dem Nahen Osten und in Afrika bis Mitte des Jahrhunderts vorzeitig sterben.", heißt es in dem Bericht der 250 Wissenschaftler und Experten aus 70 Ländern.
Deutschland ist 2016 dem Pariser Klimaabkommen beigetreten, mit dem angestrebten Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu beschränken. Hierfür müssen die Nettoemissionen von Treibhausgasen (insbesondere CO2) nicht nur sinken, sondern in den nächsten 20 bis 30 Jahren weltweit auf null reduziert werden. Dies erfordert ein rasches gemeinsames Handeln über die nationalen Grenzen hinaus. Ein umfassender politischer und gesellschaftlicher Rahmenplan mit ambitionierten Maßnahmen und Gesetzen, die zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens führen würden, ist weder für Deutschland noch für Europa verabschiedet. Die Aufgabe scheint vor dem Hintergrund der aktuellen Nöte und Ängste, die auch durch die Folgen des Klimawandels hervorgerufen werden, zu komplex.
…und trotzdem bewegt sich etwas!
Schüler demonstrieren europaweit an Freitagen für mehr Klimaschutz und fordern die Erwachsenen zu einem Umdenken sowie raschem Handeln auf. 26.000 Wissenschaftler allein aus Deutschland, der Schweiz und Österreich stellen sich aktuell mit ihrer Kompetenz hinter sie ("Scientists for future"). Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber ruft die Jugend-Klimakonferenzen ins Leben, bei denen die Fragen und Visionen der jungen Generation im Mittelpunkt stehen. In landesweiten, aber auch lokalen Bewegungen setzt sich die Bevölkerung für Artenschutz (Volksbegehren Artenvielfalt) oder eine Mobilitätswende ein (Radelbegehren Berlin, Hamburg, München, Bamberg etc.). Die bayerische Politik hat in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, ein bayerisches Klimaschutzgesetz auf den Weg zu bringen, verbunden mit verbindlichen Etappenzielen und Maßnahmen für alle an der Gesellschaft Beteiligten. Bayern übernimmt eine Vorreiterrolle im Klimaschutz, schon aufgrund seiner Topgrafie. Die Veränderungen durch den Klimawandel sind im Alpenvorland und in den angrenzenden Gebirgsregionen offensichtlicher als an vielen anderen Orten.
In allen Branchen, Unternehmen aber auch in Politik und Gesellschaft werden Maßnahmen und Anpassungsstrategien zum Klimaschutz diskutiert und teilweise auch umgesetzt. Energieeinsparung und suffizientes Verhalten, das den Energie- und Konsumbedarf von vornherein auf ein optimales Maß reduziert, finden auf allen Ebenen verschiedene Ansätze und Projekte. Die Haltung und Projekte jedes Einzelnen regen zum Nachdenken und Nachahmen an.
Was können Architekten und stellvertretend die bayerische Architektenkammer im baulichen Bereich bewegen? Architekten und Planer haben die Fähigkeit und Erfahrung, Bauprojekte in ihrer Ganzheitlichkeit und über die gesamte Lebensdauer hinweg beurteilen und beeinflussen zu können. Nachhaltige Strategien und Konzeptionen anzuregen, zu entwickeln und erfolgreich umsetzen, ist eine der Zukunftsaufgaben des Berufstandes. Die zu behandelnden Themen sind vielfältig und Detailwissen ist allen Sparten gefragt.
Die Architektenkammer ist Bündnispartner der Bayerischen Klima-Allianz und des Bündnisses Flächensparen. Sie setzt sich für die Fachkompetenz ihrer Mitglieder ein und bietet für die berufliche Praxis – auch im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes – vielfach Unterstützung. Hierfür wurde die Beratungsstelle Energieeffizienz und Nachhaltigkeit – BEN 2016 von der Bayerischen Architektenkammer und dem bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr ins Leben gerufen. Die BEN trägt dazu bei, das Bewusstsein der Akteure des Planens und Bauens für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zu schärfen, Wissen zu vermitteln und in Theorie und Praxis Unterstützung zu leisten. Ratsuchende aus allen Bereichen des Bauens, Bauherren, Kommunen, Architekten, Fachplaner und viele mehr, richten ihre allgemeinen oder projektbezogenen Fragen an die BEN und nutzen die kostenfreien und neutralen Beratungen der Experten.
Kommunikation ist erfolgreich im Dialog. Daher hat die BEN die Richtung hier einmal umgedreht und hat Interessierte, Planer und politische Akteure nach ihrem Beitrag gefragt: Bauen, Leben, Klima schützen:
- Wo setzen Sie, beruflich und/oder privat, Ihren Schwerpunkt im Sinne des Klimaschutzes?
- Wie sehen Ihre persönlichen Ziele und Vorstellungen einer zukunftsfähigen Gesellschaft aus?
- Welche Unterstützung benötigen Sie hierfür?
Lesen Sie in den Kommentaren, was für Statements wir bisher erhalten haben und posten Sie Ihren Beitrag...
Autoren: Prof. Clemens Richarz und Kathrin Valvoda, BEN
weiterführende Links
- Geo-6 Umweltbericht Analyse des Umweltbundesamtes für Deutschland
- GEO 6 UN Umweltbericht original (english)
- Pariser Klimaabkommen, Zusammenfassung des BMWI
- scientists for future
- Koalitionsvertrag Bayern
- Klimawandel im Alpenraum, deutscher Alpenverein DAV
- Jugend-Klimagipfel Bayerisches Umweltministerium
- DOK.fest München 2019 Filmreihe "DOK.focus humaNature"
Rainer Vallentin
29. Mai 2019
Dr. Hans Reichhart
25. April 2019
Mein Ziel ist es, gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Land zu schaffen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Kommunen, Wohnungsbauunternehmen, Planern, Firmen und den vielen anderen Akteuren rund ums Bauen, möchte ich intelligente Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft erarbeiten. Ausreichend verfügbarer, bezahlbarer, nachhaltig geplanter und gebauter Wohnraum gehört zu einer zukunftsfähigen Gesellschaft. Dabei müssen wir auch die Möglichkeit der Digitalisierung nutzen. Intelligente Lösungen sind heute viel schneller umsetzbar als noch vor 20 oder 30 Jahren.
Wohnraumversorgung, effiziente Flächennutzung und Wirtschaftlichkeit beim Bauen werden wir nur im Schulterschluss mit allen Beteiligten meistern. Die Bayerische Architektenkammer mit Ihrer Beratungsstelle „Energieeffizienz und Nachhaltigkeit“ ist ein wichtiger und verlässlicher Partner. Ich baue weiterhin auf die gute Zusammenarbeit mit den Architekten und Innenarchitekten, Landschafts- und Stadtplanern und schätze Ihre Unterstützung sehr. Durch einen ganzheitlichen und übergreifenden Ansatz in der Planung liefern sie uns einen wichtigen Baustein für mehr Nachhaltigkeit, Klimaschutz und eine zukunftsfähige Gesellschaft.
Prof. Lydia Haack
12. April 2019
• Der Gebäudebestand ist dem Neubau grundsätzlich vorzuziehen („Graue Energie“). Neubau ist vor jeder Entscheidung kritisch zu hinterfragen.
• Damit hängt zusammen, dass in Deutschland über 1 Mio. Geschosswohnungen leer stehen. Dennoch wird und soll nach wie vor viel neu gebaut werden, gerade jetzt. Und das bei dem stattfinden demographischen Wandel von 80 auf 60 Mio. Einwohnern in den nächsten Jahrzehnten, auch wenig beeinflussbar, die aufgrund von Migration neu zu uns kommen werden. Der leere Bestand trägt also ein Energieeinsparpotential in sich. Zudem ist der Wohnflächenverbrauch in Deutschland im globalen Vergleich zu hoch und steigt unverantwortlich. Seit 20 Jahren ist die Zahl der Wohnungen in Deutschland von 35 auf 41 Mio. gestiegen bei weiterhin ca. 80 Mio. Einwohnern. Auch hier liegt ein Potential.
• Wegen des Leerstands teilweise am „falschen Ort“ sind folglich auch städtebauliche, raumordnungspolitischen Fragen und deren Zusammenhang mit Fragen der Energie wesentlich stärker als im Klimaschutzplan genannt zu beachten, um diesen Leerstand neu zu aktivieren. Hier sollte diskutiert werden, welche Anreize gesetzt werden können, um die Substanz derzeit schrumpfender Regionen zu nutzen. Der Leerstand in wirtschaftlich prosperierenden Bereichen sollte und kann mit intelligenter Planung auf neue soziale Gegebenheiten (Single, Patchwork, mobile Familien, verschiedene Lebensabschnitte, etc.) angepasst werden.
• Städtebaulich denken heißt hier auch regional und überregional konzipierte Siedlungs- und Verkehrsstrukturen zu fördern, die in der Gesamtbilanz energiesparend sind. Die schwerpunktmäßige Betrachtung des einzelnen Objekts oder Quartiers springt zu kurz
• Intelligente Konzepte und Innovationen sind stärker voranzutreiben, finanziell besser zu fördern (und zu honorieren) als die Energieeinsparung durch den Einsatz von Material. Intelligent minimalinvasiv eingreifen sollte das Ziel sein.
• Die im Klimaschutzplan vorgeschlagenen Maßnahmen sollten im globalen Kontext reflektiert werden. Der Versuch, einen global überzogenen Komfortstandard durch Energiesparmaßnahmen vor Ort (mit hohem Material- und Ressourceneinsatz) auf Kosten anderer, weit entfernter Orte zu betreiben, wird langfristig scheitern.
• Das Nutzerverhalten ist beim Thema Energie stärker zu berücksichtigen, interdisziplinär (Sozialwissenschaften, etc.) zu erforschen und dann Anreize zu setzen.
Zur Umsetzung des Klimaschutzes brauchen wir eine starke und selbstbewusste Positionierung der Bayerischen Architektenkammer gegenüber Politik und Gesellschaft.
Prof. Clemens Richarz
02. April 2019
• Hochschullehrer: Ausbildung der Architekturstudenten
• Berufsstand: Weiterbildung von Architekten/innen zu Energieeffizienzberatern
• Ehrenamt (Vorstand ByAk): Förderung und Unterstützung von Aktivitäten zum Thema Nachhaltigkeit (Mitarbeit in Gremien, AG „klimaneutrale Kammer“)
Privat: Versuch, immer die Suffizienzfrage zu stellen (schwierig, aber trotzdem hilfreich)
Persönliche Ziele und Vorstellungen einer zukunftsfähigen Gesellschaft:
Globaler Interessensausgleich, multilateral, empathisch. Deshalb: Politisches Engagement für Gerechtigkeit und Völkerverständigung, Kampf gegen Unterdrückung und Ausbeutung/soziale Ungerechtigkeit.
Persönliche Unterstützung durch Freunde, Mitarbeiter, Studierende, die ebenfalls zu diesen Themen Zugang haben und als Gesprächs- und Aktionspartner zur Verfügung stehen.
Politische Unterstützung zur Durch- und Umsetzung von Ideen zur Nachhaltigkeit. Netzwerke bzw. Netzwerkverbindung auf allen Ebenen – natürlich auch digital.
Dr. Herbert Barthel
29. März 2019
https://www.bund.net/service/publikationen/detail/publication/perspektive-2030-suffizienz-in-der-praxis/
https://www.bund.net/ueber-uns/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsstrategie/un-ziele/
Wichtig hierfür: Demokratie, Zustimmung der Gesellschaft und demokratische Mehrheiten in der Gesellschaft, ein demokratisches Europa (https://www.ein-europa-fuer-alle.de/netzwerk)
Privat:
- Meine Frau und ich haben 5 Söhne großgezogen – ausschließlich mit waschbaren Stoffwindeln.
- Ernährung: aus ökologischem Anbau seit 30 Jahren.
- Ich habe 2010 meine Industrietätigkeit beendet, arbeite nun für den BUND Naturschutz und habe so meine Autofahrten um ca. 90% und meine Flüge um ca. 99 % reduziert.
- Meine Frau und ich haben 2012 eine alte Doppelhaushälfte gekauft und 2017 energetisch saniert – mit Holzfaserweichplatten als Dämmstoff.
- Privat und beruflich nutzen wir für Mobilität überaus vorwiegend Bahn, ÖPNV und Rad.
Sabine Fischer
28. März 2019
Nicht nur im Hinblick auf den Klimaschutz gilt: Wenn wir alle etwas mehr nachdenken, bevor wir handeln, ist viel gewonnen: Im Umgang miteinander, beim Konsum (Brauche ich das jetzt wirklich?), bei der Urlaubsplanung (Wie erholsam sind ein paar Tage in den Münchner Hausbergen verglichen mit einer langen Reise zum Palmenstrand, von dem ich dann mit einem Jetlag zurückkehre?). Natürlich – alles zu seiner Zeit, aber nicht ohne Sinn und Verstand!
Es ist wie meistens im Leben: Je attraktiver das Angebot ist, desto eher nehme ich es an. Ideal ist es, wenn die Nachhaltigkeit nicht im Vordergrund steht, sondern selbstverständlich ist. Das Umdenken, das hier stattfinden muss, bedarf der Unterstützung – durch Denkanstöße, aber auch gesetzliche Regelungen, wenn nötig: Sie haben die Kraft, uns zu regelkonformem Verhalten zu bewegen, wenn es nicht von alleine klappt. Wir alle müssen uns einfach stärker disziplinieren!
Detlef Fischer
28. Februar 2019
In einer zukunftsfähigen Gesellschaft muss klimafreundliches Verhalten belohnt werden. Jeder Bürger sollte über das gleiche CO2-Budget verfügen.
Die Politik muss endlich anfangen den Wählern zu erklären, was die Energiewende für den Lebensstil bedeutet.
Monika Gebhard
15. Februar 2019
Im privaten Bereich versuche ich mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz durch Wiederverwertung und lange Nutzungsdauer zu erreichen, um so die vorhandenen Ressourcen zu schonen. Ein großes Auto, sowas kommt für mich nicht in Frage
Energieeffizienz und Klimaschutz sind mir wichtig. Nicht nur, aber auch, weil ich mitwirken will, für meine 3 Enkelkinder die Lebensgrundlagen zu erhalten.
Politisch, im Bereich der Kommune, will ich mitwirken, dass die öffentliche Hand hier Vorbildfunktion übernimmt. Okay, mehr Fahrradfahren – aber wer nimmt sich das nicht vor?
Meine Vorstellung einer zukunftsfähigen Gesellschaft? Eine weltweite gerechte Verteilung der Ressourcen und eine höhere Besteuerung von klimaschutzfeindlichem Konsum und Verhalten
Dafür braucht es:
• Engagierte Bürger
• Öffentlichkeitsarbeit die auch im nicht akademischen Bereich ankommt: „Make it simple and easy“
• Förderprogramme, die einfach handhabbar sind (als Negativbeispiel sei hier das 10.000 Häuserprogramm genannt).
• Ein neues Fahrrad
Stephanie Jacobs
08. Februar 2019
Als Stadtverwaltung setzen wir selbstverständlich in allen relevanten Bereichen des Klimaschutzes Schwerpunkte. Seit dem „Grundsatzbeschluss zum Integrierten Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM)“ im Jahr 2008 stellt die LH München in insgesamt acht Handlungsfeldern (Wohnungsbau, Stadtentwicklung – Bauleitplanung – Grünplanung, Mobilität und Verkehr, Energieeffizienz im Gewerbe, Energiebereitstellung und -verteilung, Energieeffizienz bei stadteigenen Gebäuden und der elektrischen Verkehrsinfrastruktur, Beschaffung – Dienstreisen – Dienstfahrzeugen und Bewusstseinsbildung und Verhaltensänderungen) alle drei Jahre ein neues Klimaschutzprogramm bereits über 300 Mio. Euro Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung gestellt und zahlreiche Stellen für den Klimaschutz geschaffen.
Die Erreichung des Ziels der Klimaneutralität im Jahr 2050 hängt sehr stark von vielen Faktoren auf internationaler und europäischer Ebene ab. Der „Klimaschutzplan 2050“ der Bundesregierung gibt zudem einen entscheidenden, auf Sektoren herunter gebrochenen Rahmen vor. Der Landeshauptstadt München kommt laut Fachgutachten „Klimaschutzziel und -strategie München 2050“ ein Einflussbereich von circa 40% bei der Erreichung des Klimaneutralitätsziels zu. Als Kommune sind wir stark auf klare Rahmenbedingungen angewiesen, welche die EU, der Bund, aber auch der Freistaat vorgibt, um unsere Ziele zu erreichen und solche dringenden und umfangreichen Aufgaben wie eine Energie- und Verkehrswende zu lösen.
Im Gebäudebereich hat der Münchner Stadtrat im letzten Oktober auf meinen Vorschlag hin vor dem Hintergrund der neuen Klimaschutzziele eine qualitative Weiterentwicklung des langjährigen kommunalen Förderprogramms Energieeinsparung beschlossen, die ab dem 1. April 2019 in Kraft treten wird. Angesichts des großen Einsparpotentials an Energie und CO2 im Bestandsbau, wurde der Schwerpunkt der neuen Förderung verstärkt auf diesen Bereich gelegt. Um die Anzahl an Sanierungsmaßnahmen insgesamt zu erhöhen, werden zum niederschwelligen Einstieg der Eigentümerinnen und Eigentümer auch umfassende Beratungsleistungen gefördert. Zusätzlich neu aufgenommen wurde auch eine Förderung von Photovoltaikanlagen bei Neu- und Bestandsbauten mit zusätzlicher Unterstützung bei Mieterstromkonzepten sowie der Errichtung von Batteriespeichern. Diese Förderung soll dazu beitragen, die für die Klimaneutralität dringend nötige Erhöhung des Anteils an erneuerbarer Energie in München zu forcieren. Auch Beratungs- und Planungsleistungen für die Solarenergie werden finanziell unterstützt. Im Themenfeld Gebäude sowie im Bereich Stadtplanung ist insbesondere die Bayerische Architektenkammer ein wichtiger Partner, um die CO2-Einsparpotentiale zu heben und damit einen unerlässlichen Beitrag zur Zielerreichung der Klimaneutralität im Jahr 2050 in München zu ermöglichen. Hierbei gilt es auch aufzuzeigen, dass energieeffizientes Bauen und Sanieren auch unter Kostengesichtspunkten sinnvoll ist.
Aber auch auf jede Bürgerin und jeden Bürger sind wir angewiesen, damit das Ziel der Klimaneutralität in 2050 erreicht werden kann. Klimaschutz ist ein Thema, zu dem alle etwas beitragen können, egal ob in der Wahl des täglichen Verkehrsmittels, beim Konsum oder beim Energieverbrauch im eigenen Zuhause. Deshalb setzt die Landeshauptstadt München auch verstärkt auf Maßnahmen, die die Stadtgesellschaft aktivieren. Ganz aktuell ist die unter Federführung des Referats für Gesundheit und Umwelt im September 2018 gestartete Klimaschutzkampagne „München Cool City“ (www.coolcity.de).
Im Jahr 2016 hat Oberbürgermeister Reiter stellvertretend für die Landeshauptstadt München die Resolution des Deutschen Städtetages „Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung“ unterzeichnet. Die dort vereinbarten siebzehn Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sind politische Zielsetzungen für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie sollen der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökologischer Ebene dienen. Die Agenda 2030 setzt sich für einen Transformationsprozess innerhalb der Gesellschaft ein. Bestehende Strukturen müssen sich verändern, um z.B. das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Ohne die stärkere Einbindung wichtiger Akteure und aller Bürgerinnen und Bürger sind die Ziele allein von der Stadtverwaltung nicht erreichbar.
04. Februar 2019
Konkret ist eines meiner Ziele, dass dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) endlich die Bedeutung zugewiesen wird, die er verdient. Außerdem kämpfe ich – wie in der Verfassung vorgesehen – für gleichwertige Lebens- und Arbeitsbedingungen in ganz Bayern und Franken.
Im Bayerischen Landtag müssen sich natürlich die entsprechenden Mehrheiten finden. Gut ist, dass die SPD-Landtagsfraktion jetzt ein Soziales Klimaschutzgesetz einbringt, von dem letztlich auch einkommensschwächere haushalte profitieren würden.
Dr. Norbert Schäffer
24. Januar 2019
Dienstreisen werden vorrangig mit der Bahn absolviert.
Meine Vorstellungen einer zukunftsfähigen Gesellschaft sind geprägt von den Grundsätzen einer nachhaltigen Entwicklung. Dazu zählen:
• Der nachhaltige Umgang mit (natürlichen) Ressourcen, ein sparsamer Umgang mit Energie und der Schutz der biologischen Vielfalt
• Werte wie Toleranz, Frieden und soziale Gerechtigkeit, Demokratie, bürgerliche Mitbestimmung
• Bekämpfung von Armut und Hunger
• Sauberes Wasser und Zugang zu sanitären Einrichtungen
• Wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand
Leitspruch: Heute nicht auf Kosten von morgen und auf Kosten anderer Leben!
Prof. Dr.-Ing. F. Wolfgang Günthert
12. Januar 2019
Ein persönliches Ziel ist ein sparsamer Umgang mit den Ressourcen insbesondere mit nicht erneuerbaren.
Unterstützung hierbei ist die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten und Verbänden, eine gute Öffentlichkeitsarbeit und die Einbeziehung aller Medien.
Dr. Ulrich Maly
20. Dezember 2018
Beispielsweise wurden vom Referat für Umwelt und Gesundheit bereits zwei Klimaschutzfahrpläne für die Zeiträume „1990–2000“ und „2000–2010“ entwickelt. Im Jahr 2012 wurden der „Energienutzungsplan 2030“ sowie die „Energieeffizienzstrategie Nürnberg 2050“ verfasst. Diese Studien waren Grundlage für den langfristig angelegten „Klimafahrplan 2010–2050“, der im Juli 2014 dem Nürnberger Stadtrat zum Beschluss vorgelegt wurde. Zentrale Ziele sind:
• Reduktion der CO2-Emmission um 80% bis zum Jahr 2050
• 20/20/20-Ziel bis 2020 (20% Reduktion, 20% Effizienzsteigerung und 20% Erneuerbare Energien)
• Weiterentwicklung von Umsetzungsstrategien zur Klimaanpassung
Der Klimafahrplan beinhaltet einerseits „Strategien und Maßnahmen zum Klimaschutz mitigation“, als auch andererseits das Themenfeld „Anpassung an den Klimawandel adaption“ und legt dar, welche konkreten Maßnahmen notwendig sind, um die ambitionierten Ziele bis 2050 erreichen zu können.
Die großen aktuellen Themen einer zukunftsfähigen Gesellschaft sind aus unserer Sicht: Klimaschutz und Energiewende, Gestaltung der alle gesellschaftlichen Bereiche erfassenden Digitalisierung, nachhaltige Mobilität, gesunde Ernährung, Sicherung der Qualität der lebensspendenden Ressourcen Wasser, Luft und Boden sowie der biologischen Vielfalt in Stadt und Region.
In allen Fällen bedarf es innovativer Kräfte und konstruktiver Entwicklungskonzepte, um die Stadt als solidarische Gemeinschaft freier und gleicher Bürger und Bürgerinnen in die Zukunft zu führen.
Pia Eichenseer
18. Dezember 2018
Die ökologische Ausrichtung unseres Unternehmens und die Nachhaltigkeit unserer Leistungen werden wir auf alle Leistungen ausweiten und so die ökologische Gesamtbilanz unserer Leistungen bis 2040 weiter deutlich verbessern. Zusätzlich zu unseren Zielen bei den Erneuerbaren für Strom und Wärme möchten wir die Emissionen unserer Mobilitätsangebote durch einen schrittweisen Umstieg auf alternative Antriebstechnologien reduzieren. Gleichzeitig möchten wir unsere Mobilitätsangebote so ausbauen und managen, dass es München zukünftig gelingt, eine Quote von 80% des innerstädtischen Verkehrs im sogenannten Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger) zu erreichen. Zudem wollen wir unsere Bäderlandschaft CO2-neutral betreiben.
Willi Loose
11. Dezember 2018
Wir haben dazu kürzlich aktuelle Ergebnisse aus Befragungen von Kunden unterschiedlicher CarSharing-Varianten veröffentlicht. Dadurch ist es uns möglich, mit einem Untersuchungsdesign die Entlastungsleistung der einzelnen Varianten und ihrer Kombinationen vergleichend darzustellen.
Befragt wurden die Kunden in drei innerstädtischen, urbanen Wohngebieten in Frankfurt am Main, Köln und Stuttgart, die sich durch optimale Bedingungen für multimodale Verkehrsangebote auszeichnen.
Die Kunden der dort vorhandenen stationsbasierten CarSharing-Anbieter haben ihren ursprünglichen, bereits relativ niedrigen Autobestand um 66% reduziert und leben nun zu 81% in autofreien Haushalten. Diese Haushalte haben heute eine Motorisierungsquote von 108 Pkw pro 1000 Personen in den befragten Haushalten. Diese Menschen nutzen überwiegend die Verkehrsmittel des Umweltverbundes für ihre Alltags- und Freizeitwege. Das CarSharing-Fahrzeug wird in der Regel weniger als einmal pro Monat gebucht und deckt den übriggebliebenen Bedarf an Automobilität ab.
Etwa die gleichen Relationen weisen die Kunden kombinierter Angebote auf, bei denen bei demselben Anbieter sowohl stationsbasierte Fahrzeuge als auch free-floating Fahrzeuge aus einer Hand angeboten werden: Deren Autobestand ist um 64% reduziert worden, bei heute 78% autofreien Haushalten und einer Motorisierungsquote von 104 Pkw auf 1000 Personen. Im Gegensatz dazu weisen Nutzer der drei Untersuchungsräume, die ausschließlich die free-floating Angebote nutzen, eine Motorisierungsquote von 485 Pkw pro 1000 Personen auf. Ihr Autobestand hat sich nur um 5% verringert, sie leben zu 32% in autofreien Haushalten. Kombinierer, die sowohl bei einem reinen free-floating Anbieter als auch bei einem stationsbasierten Angebot angemeldet sind, zeigen Merkmale, die nahe an die von stationsbasierten oder kombinierten Kunden herankommen (Autobestand um 42% verringert, 68% in autofreien Haushalten bei einer Motorisierungsquote von 173 Pkw auf 1000 Personen).
Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich einige Handlungsmöglichkeiten für die Politik, die wir in einem fact sheet zum Thema ausgeführt haben (siehe CarSharing fact sheet Nr. 7, https://carsharing.de/alles-ueber-carsharing/carsharing-fact-sheets).
Als Vorstellung für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Verkehrssystem möchten wir, dass die verfügbaren Verkehrsmittel zukünftig von Weg zu Weg flexibel, je nach ihren individuellen Stärken, eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist, dass es sehr viel weniger motorisierte Verkehrsmittel im individuellen Eigentum gibt. Die geteilte Nutzung von motorisierten Verkehrsmitteln sollte üblich werden. Das Umweltbundesamt hat als Zielvorstellung eines zukunftsfähigen Stadtverkehrs eine Motorisierungsquote von 150 Pkw auf 1000 Einwohner ausgegeben. Sie sehen, dass die Nutzer des stationsbasierten und des kombinierten CarSharing in innenstadtnahen Wohnquartieren bereits heute diesen Schwellenwert unterschreiten. Da dies jedoch eine Best Case-Betrachtung von Stadtquartieren unter optimaler Voraussetzung für eine multimodale Verkehrsgestaltung ist, haben wir noch einen weiten Weg bis dahin vor uns.
Häufig werden unsere Mitglieder mit der Frage konfrontiert, warum sie aus Gründen des Klimaschutzes nicht mehr Elektrofahrzeuge in ihren Flotten einsetzen. Es gibt darauf eine einfache Antwort. Weil sich diese bisher wirtschaftlich nicht rechnen. CarSharing-Angebote rechnen sich generell nur dann, wenn sie sehr kostensparsam umgesetzt werden. Die Nutzungstarife sind sehr knapp kalkuliert und die Überschüsse am Ende des Jahres sind nicht sehr üppig (CarSharing-Angebote von Autoherstellern rechnen hier sicherlich anders und können sich größere Defizite leisten). Die am Ende des Jahres erwirtschafteten Überschüsse werden in der Regel vollständig in das Fahrzeugwachstum des folgenden Jahres investiert. Unter diesen Bedingungen können es sich die Anbieter nicht leisten, auf Dauer unwirtschaftliche Angebote durchzuhalten. Dazu gehören aufgrund niedrigerer Fahrzeugauslastungen und höherer Investitionskosten bisher noch die Elektrofahrzeuge. Trotzdem werden in den heutigen CarSharing Flotten gut 10% Elektrofahrzeuge eingesetzt, das ist um den Faktor 50 höher als in privaten Flotten oder in Unternehmensfuhrparks. Mehr geht erst, wenn die Anschaffungskosten der Elektrofahrzeuge spürbar sinken.
Wir haben diese Argumente in einem weiteren CarSharing fact sheet Nr.5 zusammengestellt.
Vier Fünftel der Wege beginnen oder enden an der eigenen Wohnung. Die Mobilitätsangebote vor der Wohnungstür haben – neben persönlichen Präferenzen und Voraussetzungen – großen Einfluss darauf, mit welchen Verkehrsmitteln diese Wege zurückgelegt werden. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen der Wohnungswirtschaft und örtlichen CarSharing-Anbietern ist eine Möglichkeit, den Autobesitz in Wohnprojekten zu senken und trotzdem alle Mobilitätschancen zu gewährleisten.
Hier sehen wir eine Unterstützungsmöglichkeit durch den Berufsstand der Architekten, indem er über die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen der Wohnungswirtschaft und CarSharing-Anbietern informiert und aktiv in deren Entwurfsgestaltung aufnimmt. In Neubauprojekten könnte damit ein Anreiz geschaffen werden, dass Mobilitätsgewohnheiten von Neubürgern mit dem Umzug in eine neue Wohnung aufgebrochen werden und diese mit weniger Autos in die neuen Wohnquartiere einziehen als sie vorher zur privaten Nutzung zur Verfügung hatten.
In unserem aktuellen CarSharing fact sheet Nr. 6 haben wir einige gute Beispiele der Zusammenarbeit von Wohnungsunternehmen und CarSharing-Anbietern im Neubau und im Bestandsquartier zusammengetragen.
Dipl. Biol. Peter Niesslbeck
10. Dezember 2018
Unser Hauptanliegen in der Klimapolitik ist, den wissenschaftlichen Zusammenhang zwischen Klimawandel, Klimafolgen und den nötigen Klimaanpassungsstrategien darzulegen sowie die Notwendigkeit der Klimaschutzziele zu verdeutlichen und Wirtschaft und Politik beim Umwelt- und Klimaschutz zu unterstützen.
Der Verlust der Biodiversität ist neben dem Klimawandel unser größtes globales Problem und zudem eng mit dem Klimawandel verbunden. Wir setzen uns für verstärkte Biodiversitätsforschung und den Schutz der Biodiversität sowie für ein Biodiversitätsmanagement in der Wirtschaft im Rahmen der CSR ein.
Neben dem Klimaschutz sind uns auch alle weiteren fachlichen Umweltthemen im Bereich Wasser, Boden, Luft und eine nachhaltigere (Land-)Wirtschaft sowie der Wandel in unserer Wirtschaft zu einer nachhaltigen Bioökonomie wichtig.
Eine zukunftsfähige Gesellschaft kann nur mit einer energie- und ressourcenschonenden, also kreislaufbasierten Wirtschaft erfolgen. Regenerative Energien und Recycling stehen dabei an erster Stelle, gefolgt von umwelt- und ressourcenschonenden Lifecycle- und C2C-Strategien
Der VBIO LV Bayern setzt sich hier mit seiner breiten Kompetenz in den Lebenswissenschaften und den benachbarten Natur- und Ingenieurwissenschaften ein.
Als (Dach-)Verband der Biowissenschaften wünschen wir uns eine stärkere Kooperation im Bereich der wissenschaftlichen Transfers, der F&E, der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Verfahren und Produkte und die Kooperation mit der Praxis zur Verbesserung in der Anwendung.
Unser Angebot ist, übergreifende Arbeitsgruppen bzw. Veranstaltungen verstärkt zu nutzen und Wissen zum gegenseitigen Nutzen weiterzuentwickeln.
Dipl.-Ing. Günther Hartmann
27. November 2018
Eine zukunftsfähige Gesellschaft muss ihre CO2-Gesamtbilanz so schnell wie möglich so stark wie möglich auf null reduzieren. Den zur Energieerzeugung nicht vermeidbaren CO2-Emissionen müssen gleich hohe „negative CO2-Emissionen“ gegenüberstehen. Letztere lassen sich durch Vergrößern der Waldflächen, Intensivieren nachhaltiger Forstwirtschaft und Intensivieren von Bauen mit Holz erhöhen.
Um den Architekten das Planen zu erleichtern, wurde von der TU München in den vergangenen Jahren die Onlineplattform www.dataholz.eu entwickelt und kürzlich veröffentlicht. Nun müssen die Architekten über deren Existenz sowie über die Vorteile und das Vorgehen bei deren Nutzung informiert werden. Für ersteres braucht es entsprechende Hinweise in den Medien (Mitgliederzeitschrift, Internet, Newsletter), für letzteres Seminarangebote.
Stephan Gilbert
19. November 2018
- Geringstmöglichen Energieverbrauch mit geringstmöglichem technischen Aufwand: thermisch optimierte Bauteile mit hoher Wärmedämmung und hoher thermischer Trägheit für nachhaltig reduzierten Energieverbrauch bei hohem Behaglichkeitsfaktor und geringem technischem Wartungsaufwand.
- Verringerung von CO2-Ausstoß, inkl. lokaler Emission durch Holzverbrennung: Vermeidung von fossilen Brennstoffen, selbstverständlich keine Öl-/Gasheizungen, aber auch die Vermeidung von Holz-/Pelletheizungen (= lokale CO2-Emission) zugunsten von strombasierten Heizsystemen in Kombination mit Photovoltaikunterstützung (zugegebenermaßen profitieren wir in unserer Region von hohem Anteil an Wasserkraft im öffentlichen Stromnetz, was nicht in allen Regionen gegeben ist): nachhaltige Reduzierung von lokalen Emissionen
- Größtmöglicher Einsatz von regional produzierten Holzbaustoffen: bindet nachhaltig & langfristig CO2 in Bauteilen und führt in Produktion und Transport zu (deutlich) geringeren CO2-Emissionen gegenüber anderen Baustoffen.
- Solide, dauerhafte Bauweise: nachhaltige Reduzierung von Abfall und Bauschutt, da wir behaupten, dass unsere Gebäude sowohl bautechnisch als auch architektonisch eine überdurchschnittliche ‚Halbwertszeit‘ gegenüber anderen zeitgenössischen Bauweisen haben. Und im Fall eines Rückbaus geringstmöglichen Sondermüll hinterlassen.
- Lokal sich in ein Ensemble einfügende Architektursprache: für nachhaltige Akzeptanz moderner Architektur und ökologischer Bauweise auch im ländlichen Bereich
Wir versuchen im Kleinen, unsere Mitmenschen persönlich für eine nachhaltigere Lebensweise zu begeistern – statt zu belehren. Eine zukunftsfähige Gesellschaft muss selbstverständlich auch politisch unterstützt werden, aber im Wesentlichen von innen heraus, also aus der Bürgerschaft getragen werden.
Unterstützung erhoffen wir uns durch klarere und langfristig orientierte Politik: Zum Beispiel ist der oft sehr kurzfristige Gesinnungswandel in der Förderung von Solarstrom hinderlich für langfristige Investitions-Sicherheit. Auch der Glaube von Endkunden und Investoren an alternative Energien als auch wirtschaftlich nachhaltige Lösung wird dadurch unterwandert. Anderes Beispiel ist das Aufheben der Kennzeichnung von HBCD-haltigen Polystyrol-Dämmungen als Sondermüll aufgrund eines „Entsorgungsengpasses“. Damit erscheint die Politik als Steigbügelhalter für Produzenten von kostengünstigen Baustoffen anstatt langfristig nachhaltiges Bauen zu fördern. Meiner Meinung nach benötigen wir nicht mehr Förderung, sondern klarer orientierte, klar kommunizierte und langfristige Zielvorgaben der Politik.