Mehrwert für Städte und Gemeinden


Die Qualität von Bauten, Infrastrukturprojekten, Stadt- und Freiräumen ist essentiell für die Lebensqualität, Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsgerechtigkeit von Kommunen.
Viele bayerische Städte und Gemeinden, darunter Deggendorf, Gilching, Gundelsheim, Lichtenfels oder Weilheim, widmen sich inzwischen mit eigenen – dauerhaft oder temporär eingerichteten Gestaltungsbeiräten – ihrer baukulturellen Weiterentwicklung und haben damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie reagieren so auf die deutlich gestiegenen Herausforderungen an Stadtplanung und Denkmalschutz sowie beim energieeffizienten, nachhaltigen und barrierefreien Bauen.


Um diese Anforderungen zu bewältigen, sind Instrumente gefragt, die eine hohe bauliche Qualität sicherstellen, Klimaschutz und Klimaanpassung berücksichtigen und die Bürgerinnen und Bürger in die Planungsprozesse einbinden. Für die meisten repräsentativen Bauvorhaben wie Wohn- und Geschäftsgebäude, Hotels, Verwaltungs- und Gewerbebauten bietet sich ein Architektenwettbewerb an.
Doch auch für ortsbildprägende Alltagsbauten wird eine hohe gestalterische Qualität und die angemessene Einbindung des Bauwerks in das gesellschaftliche, natürliche, geplante und gebaute Umfeld immer wichtiger. Damit Städte, Gemeinden und Landkreise von der Einbindung von Gestaltungsbeiräten profitieren können, ohne ein solches Gremium gleich für mehrere Jahre einrichten zu müssen, bietet die Bayerische Architektenkammer das Instrument eines „Temporären Gestaltungsbeirats“ an:
Dieser wird individuell nach den Vorstellungen des Auftraggebers (der Stadt, der Gemeinde oder des Landkreises) mit Unterstützung der Bayerischen Architektenkammer und deren Beratungsstellen Barrierefreiheit sowie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zusammengestellt. Seine Mitglieder sind fachkundige, unabhängige Kammermitglieder aller Fachrichtungen (Architektur, Landschaftsarchitektur, Innenarchitektur und Stadtplanung) sowie Expertinnen und Experten für Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Barrierefreiheit.
Die Beiräte arbeiten interdisziplinär zusammen und beurteilen auf Antrag der jeweiligen Kommune einzelne Bauvorhaben oder städtebauliche Entwicklungen und geben dazu eine Empfehlung ab.
Ein unabhängiger Gestaltungsbeirat vermag zwischen Bauherren, Planerinnen und Planern, der öffentlichen Hand und nicht zuletzt den Bürgerinnen und Bürgern zu vermitteln. Er tagt öffentlich und trägt damit frühzeitig zur medialen Öffentlichkeit des Projekts bei, indem er die Bürgerinnen und Bürger anregt, sich an der Diskussion zu beteiligen.