In Deutschland ist die Arbeit mit dem Gebäudebestand längst zur wichtigsten architektonischen Aufgabe geworden: Es geht um Rückbau, Verkleinerung, um die Revitalisierung, Umnutzung oder Ergänzung des
Vorhandenen. Für die Gestaltung unserer Zukunft muss das Bestehende als eine der wichtigsten kulturellen, sozialen, wirtschaftlichen und architektonischen Ressourcen erkannt werden. (Reduce/Reuse/Recycle 2012)
Welche Strategien werden entwickelt für den Umgang mit der Zukunft der eigenen Vergangenheit? Welchen baukulturellen und städtebaulichen Wert messen wir dem Baubestand der Nachkriegsjahrzehnte bei?
Inwieweit sind wir bereit, auf einen oftmals baufälligen Bestand einzugehen und den Preis seiner respekt- vollen Weiterentwicklung auf uns zu nehmen? Die Veröffentlichung Konservieren, Interpretieren, Transformieren der Bayerischen Architektenkammer stellt im Umgang mit diesen Fragen unterschiedliche Strategien vor und erläutert die Prinzipien an einer Vielzahl von Beispielen. Mit dieser Veranstaltung soll diskutiert werden, ob Nachkriegsarchitektur in der Stadt- und Immobilienentwicklung als ein Wert betrachtet werden kann und inwiefern ihr Stellenwert das Baugeschehen der letzten Jahre prägt. Dabei stellt mit der Alten Akademie der Veranstaltungsort selbst ein hochkarätiges wie auch aktuelles Fallbeispiel für den Umgang mit dem baulichen Erbe deutscher Innenstädte dar.