Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet sich an Fachkollegen und an die interessierte Öffentlichkeit.
Inhalt
Die vermeintliche Stabilität, von der zumindest in Europa relativ lange ausgegangen wurde, geriet in den letzten Jahren zunehmend ins Wanken. Neu gewonnene Freiheiten gingen einher mit dem Wegfall gewohnter Strukturen und Sicherheiten. Globale Krisen führten zu lokal sicht- und spürbaren Konsequenzen. Zukunftsängste und eine Sehnsucht nach Verlässlichem gefährden Gemeinschaften, nationalistische Tendenzen wachsen oder brechen hervor.
Zu den politischen Aspekten gesellt sich ein sich rasanter Wandel der Arbeitswelt. Aus einer industriellen wird eine digitalisierte Dienstleistungsgesellschaft. Die Konsequenzen sind mit denen des beginnenden 20. Jahrhunderts durchaus vergleichbar. Die Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren steigt, während ländliche Ortschaften ausbluten.
Diese politischen, wirtschaftlichen und demografischen Veränderungen hinterlassen fühl- und sichtbare Spuren. Prinzipiell ist das nichts Neues: die Gesellschaft befindet sich in einem immerwährenden Umbruch: gestern noch Selbstverständliches wird heute in Frage gestellt und ist morgen bereits obsolet oder gar verschwunden. Dieses betrifft inzwischen auch in demokratischen Prozessen erreichte Werte und Freiheiten: siehe die Wiedereinführung von Grenzkontrollen an einigen EU-Binnengrenzen 2016.
Gleichzeitig gebiert diese kulturelle Evolution überraschende Kinder. Neben erstaunlicher Toleranz und dem Willen zu einer umfassenden political correctness stehen polemisierende Kurznachrichten und undiplomatische politische Äußerungen.
Themen
Wie verhalten sich diejenigen, die in gesellschaftlicher, politischer oder kultureller Verantwortung stehen, aktuell? Sind wir uns alle dieser Verantwortung bewusst? Ist uns klar, in welche soziale, historische und kulturelle Vernetzung wir eingebunden sind, oder verhalten wir uns tatsächlich, wie von Nora Gomringer festgestellt, wie kaum erinnerungsfähige Goldfische?
Diesen Fragen und noch vielen mehr, widmet sich die Veranstaltungsreihe "Den Wandel gestalten" in Nürnberg, mit der die Bayerische Architektenkammer ihren neuen Veranstaltungsstandort "Bayerische Architektenkammer Auf AEG" eröffnet. Nicht zuletzt hat der genius loci zu dieser Thematik inspiriert.
An drei Abenden können jeweils vier Gesprächspartner*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen im moderierten Gespräch Entwicklungen darstellen und Chancen destillieren.