Zielgruppe
Nicht nur Architekten, auch Schriftsteller imaginieren Häuser und Städte, aber nicht mit dem Zeichenstift, sondern mit Worten, nicht mit Renderings sondern mit sprachlichen Bildern. Genau diese Differenz macht die Verschränkung von Architektur und Literatur interessant. Was sagen uns Texte über Häuser, deren Planung und Bau? Kann literarisch imaginierte Architektur beim realen Bauen helfen? Wer sein Denken und seine tägliche Arbeit durch außergewöhnliche Fragen, Themen und Antworten bereichern will, gehört zur Zielgruppe - an alle Neugierigen eine herzliche Einladung!
Zielsetzung
Die Reihe bietet Freiraum für den größten Luxus überhaupt: Zeit zum Lesen, Denken und Diskutieren. Kein unmittelbar praktischer Nutzen für Ihr Büro, kein ökonomisch verwertbares Wissen. Nur die Gelegenheit, im Gespräch mit gleichgesinnten Abenteurern des Geistes neue Horizonte zu erkunden.
Inhalt
4. Themenabend: Jewgeni Samjatin, Wir
"Falls sie nicht verstehen, dass wir ihnen das mathematisch unfehlbare Glück bringen, ist es unsere Pflicht, sie zu zwingen, glücklich zu sein."
Der 1920 fertiggestellte Roman "Wir" des russischen Autors Jewgeni Samjatin gilt als Vorbild vieler dystopischer Romane. In einer nicht näher definierten Zukunft beschreibt der Ich-Erzähler D-503 in Tagebuchnotizen das Leben im "Vereinigten Staat", der auch mit architektonischen Mitteln alles kontrolliert und jegliche Individualität unterdrückt. In der Diskussion über den Roman soll das Augenmerk vor allem auf diese architektonischen Mittel der Überwachung und Disziplinierung gerichtet werden.