14. Architekturfilmtage

Nein, das geht nicht, dieses Gelb geht gar nicht. Da sind die Damen und Herren von der Uni Potsdam sich einig. Sind ganz entschieden. Diese hellgelben Verkleidungen, die die Architekten sich für die Fassaden ihres Instituts ausgedacht haben, gefallen ihnen nicht. Die Architekten vor der Fassade: ratlos. Viele Tage haben sie überlegt und probiert, verschiedene Variationen durchgespielt. Nun sind sie an einem Schnittpunkt, wo ihre Arbeit auf die Auftraggeber, auf die Gesellschaft trifft. Auf Konformität, Geld, Macht. Die Architekten sind die des Büros Sauerbruch Hutton in Berlin, beobachtet von Harun Farocki in seinem neuen Film.

Es gab verschiedene solche Schnittstellen im Programm der 14. Architekturfilmtage, an denen sich das Spielerische der Architekturarbeit, Kreativität und Imagination, mit der Wirklichkeit konfrontiert sieht. An denen sich Fragen über ihre Aufgaben, ihre Verantwortung, ihr Selbstverständnis stellen. „Living [In] Houses: Muss ein Haus für ein ganzes Leben gebaut sein? Wie soll man die Mobilität der Bewohner berücksichtigen, wenn nach zwanzig Jahren einer der Lebenspartner ausziehen will, wird in ExHIBITION gefragt. Wie gehören die Visionen des Kinos, die frühen zumal, mit denen der Architektur zusammen? Wo sind die Grenzen zwischen filmischem Dekor und architektonischer Wirklichkeit? Das kann man in L’INHUMAINE studieren. Wie funktionieren living houses, Häuser als Performance, das Innere mit dem Außen vermittelnd, das Leben und die Blicke. Wie kommt Architektur zur Darstellung, welche Rolle spielen dabei Perspektive und Fotografie, und ist den Bauten womöglich heute von Anfang an der Blick der Kamera eingeschrieben? Und: Welche Rolle spielt die Rekonstruktion in der Architektur, der Zerfall und die Erneuerung?

Die Inspiration, das zog sich durch alle Filme, kann ein hartes Geschäft sein. Die berüchtigten knallharten Architekturwettbewerbe, denen sich die Stars des Gewerbes aussetzen müssen, zeigen: Professionalität hat ihren Preis. Inspiration ist teuer erkauft, immer belebt auch hier die Konkurrenz die Kreativität, bis hin zum Trauma: „We must beat Gehry. Beat Gehry!“

Ausführliches Programm

Einladungskarte