Bayerische Architektenkammer
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Infothek
Was bedeutet...? Überblick wichtigster Begriffe
Digitale Technologien helfen Menschen mit Behinderung Einschränkungen auszugleichen. Besonders das Internet erleichtert Betroffenen prinzipiell die selbstbestimmte Teilnahme am sozialen, kulturellen und beruflichen Leben und ermöglicht somit ein wesentlich erhöhtes Maß an Selbständigkeit.
Hier finden Sie Daten, Fakten und verständliche Erläuterungen von Fachbegriffen. Das Glossar wird regelmäßig erweitert.
Accessible Rich Internet Application
Satz von speziellen Attributen, die beliebigem Markup-Content hinzugefügt werden können. Sie wurden vorwiegend für HTML entwickelt. Das Akronym "ARIA" wird häufiger als die ausgeschriebene Form verwendet.
Synonym: ARIA
Quelle: https://developer.mozilla.org/de/docs/Web/Barrierefreiheit/ARIA (14.06.2018)
Alternativtext
Text, der den Inhalt bzw. die Funktion von Bildern oder anderen Nicht-Text Inhalten wiedergibt. Er erscheint auf dem Bildschirm, wenn Bildern nicht geladen oder angezeigt werden können, und wird grundsätzlich von Screenreadern vorgelesen. Alternativtexte werden auch "Alt Text" genannt.
Synonym: „Alt Text“
Quelle: Pfennigparade
ARIA Landmark
Siehe: Landmark
ARIA Rolle
Siehe: Rolle
Assistive Technologie
Hard- und Software, die speziell entwickelt wurde um Einschränkungen auszugleichen. Sie gehören nicht zur Standardausrüstung eines PC-Arbeitsplatzes. Je nach Behinderungsart gibt es eine Vielzahl an Hilfsmitteln (z.B. Braillezeile, Screenreader, Spracherkennungssoftware usw.).
Quelle: Pfennigparade
Audiodeskription
Audio-Texte, die Informationen wiedergeben, die nur visuell vermittelt werden und zum Verständnis notwendig sind. Die Wiedergabe kann live oder als aufgenommene Tonspur stattfinden.
Quelle: Pfennigparade
Audio-Kommentar
Tonspur, die zusätzlich geschaltet werden kann. Sie wird häufig von den Anbietern für Audiodeskriptionen genutzt.
Quelle: Pfennigparade
Augensteuerung
Kommunikationshilfe, die die Steuerung und Eingabe durch die Augen ermöglicht.
Quelle: Pfennigparade
Barrierefrei informieren und kommunizieren – für alle
Projekt mit dem Ziel, die Vorteile von digitaler Barrierefreiheit in der Öffentlichkeit bekannt zu machen. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.
Bayerische Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung
Bayerische Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik (Bayerische Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung). Diese Verordnung verpflichtet alle staatlichen Behörden sowie sonstigen öffentlichen Stellen des Freistaats Bayern, ihre Intranet- und Internetangebote bzw. -auftritte schrittweise technisch so zu gestalten, dass sie von Menschen mit Behinderung grundsätzlich uneingeschränkt genutzt werden können. Aus Gründen der Einheitlichkeit richten sich die Standards nach der BITV des Bundes. Die letzte Aktualisierung erfolge im November 2016.
Die gültige Fassung finden Sie auf Website der Bayerischen Staatskanzlei.
Quelle: http://www.gesetze-bayern.de (14.06.2018)
Bayerisches Behindertengleichstellungsgesetz
Die gültige Fassung finden Sie auf Website der Bayerischen Staatskanzlei.
Bezeichner
Identifikator, der ein Objekt wie z.B. Funktionen oder Variablen eindeutig bezeichnet. Durch passende Bezeichnungen, auch Labels genannt, können Screenreader die Informationen vorlesen.
Quelle: Pfennigparade
Bildschirmtastatur
Tastatur, die auf dem Bildschirm oder Display angezeigt wird und per Maus, Joystick oder Touchscreen bedienbar ist.
Quelle: Pfennigparade
BITV 2.0
Verordnung zur Schaffung barrierefreier Informationstechnik nach dem Behindertengleichstellungsgesetz.
Das Ziel dieser Verordnung ist, dass Angebote der Informationstechnik wie z.B. Websites behinderten Menschen zugänglich gemacht werden. Sie ist eine Ergänzung zum Behindertengleichstellungsgesetz vom 27. April 2002.
Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de/
Bildschirmlupe
Assistive Technologie, die den Inhalt eines Bildschirms oder Displays vergrößert. Diese Programme gibt es bereits installiert bei den Betriebssystemen wie Windows, Android, iOS und Linux.
Quelle: Pfennigparade
Braillezeile
Die Brailleschrift ist Schrift für blinde und sehbehinderte Menschen, eine Blindenschrift. Die Schrift besteht erhabenen Punkte und die Buchstaben können daher mit den Fingerspitzen ertastet werden.
Quelle: Pfennigparade
Breadcrumb
Sekundäre Navigation auf Webseiten, die den Nutzern den Pfad von der Einstiegsseite bis hin zu der aktuellen Position zeigt. Nutzern können über diese Navigation schnell den Weg zurück finden und navigieren.
Quelle: Pfennigparade
CAPTCHA
Test zur Überprüfung, ob der Nutzer ein Mensch oder ein Computer ist. Die Prüfung erfordert vom Nutzer die Eingabe einer Zahlen-/Buchstabenkombination, um weiterzukommen. Die Kombination erscheint häufig als Bild oder als Audioausgabe und wird immer neu generiert.
Quelle: Pfennigparade
Chrome Vox
Screenreader in Form einer Erweiterung für den Browser Chrome. Sie ermöglicht blinden Nutzern den Zugang zu Webseiten und WebApps.
Quelle: Pfennigparade
Colour Contrast Analyser
Programm zur Bestimmung des Kontrastverhältnisses von Vordergrund zu Hintergrund. Es wird festgestellt, ob zwei Farben ausreichend zueinander kontrastieren und von Menschen mit Sehschwäche gut wahrgenommen werden können.
In der WCAG bzw. BITV sind entsprechende Grenzwerte festgelegt, die von der Schriftgröße, Schriftschnitt und Funktion des Elementes abhängig sind.
Quelle: Pfennigparade
Dyskalkulie
Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die nicht durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder eine eindeutig unangemessene Beschulung erklärbar sind. Sie betrifft die grundlegenden Rechenfertigkeiten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division.
Quelle: https://www.iflw.de/
Dyslexie
Lesestörung. Die betroffenen Personen haben Schwierigkeiten mit dem Lesen und Verstehen von Wörtern, Sätzen und Texten.
Synonym: Legasthenie
Quelle: https://psylex.de/entwicklung/dyslexie/legasthenie.html
Einfache Sprache
Sprachvariante, die sich von der Standardsprache durch vereinfachten Wortschatz und Satzbau unterscheidet. Im Gegensatz zur „Leichten Sprache“ gibt es weder offizielle Festlegungen noch Regelwerke für Einfache Sprache.
Quelle: Pfennigparade
European Accessibility Act
Europäische Richtlinie, die die Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit an Unternehmen des öffentlichen Interesses beschreibt.
Kurzform: EAA
Quelle: https://www.hellbusch.de/european-accessibility-act/
eye.syde
Software, über die Farbfehlsichtigkeiten live simuliert werden können, wie z.B. Rot-Grün-Blindheit oder Farbenblindheit (schwarz-weiß).
Quelle: Pfennigparade
Eye-Tracking
Methode zur Aufzeichnung von Augenbewegungen. Hauptsächlich werden Punkte, die genau betrachtet werden (Fixationen), schnelle Augenbewegungen (Sakkaden) und bestehende Blickbewegungen einer Person (Regressionen) erfasst.
Quelle: Pfennigparade
Firefox Web Developer Toolbar
Erweiterung für den Browser Firefox. Mit entsprechender Fachkenntnis lassen sich damit der Aufbau einer Internetseite analysieren und mögliche Fehler in der Programmierung auch hinsichtlich Barrierefreiheit ermitteln.
Quelle: Pfennigparade
Fokus
Grafische Hervorhebung von aktiven Elementen oder Fenstern auf dem Bildschirm.
Quelle: Pfennigparade
Gebärdensprache
Zeichensprache, die neben Handzeichen zusätzlich aus Mimik und Körperhaltung besteht. Die Gebärdensprache hat eine eigene Grammatik und eigenen Wortschatz. Gehörlose Menschen und stark schwerhörige Menschen nutzen die Gebärdensprache zur Kommunikation.
Quelle: http://www.gehoerlosen-bund.de/faq/deutsche%20geb%C3%A4rdensprache%20(dgs)
Hintergrundbilder
Bilder, die eine dekorative Funktion haben. Die vermitteln keine Inhalte. In der praktischen Umsetzung bleibt in solchen Fällen das Alt-Attribut leer.
Quelle: Pfennigparade
HTML5
Kurzform aus dem Englischen für Hypertext Markup Language. Diese Auszeichnungssprache wird benutzt, um digitale Inhalte zu strukturieren. Die Nummer 5 weist auf die Version hin.
Quelle: Pfennigparade
Ideensammlung
- Wortvorhersage
- Mausraster
- Alternativer Zugangsweg
- CC (Closed Caption) / OC (Open Caption)
- Hilfe bei Fehlern
- Konsistenz
Interaktives Element
Inhalte einer Website, die eine Interaktion zwischen Mensch und Website ermöglichen. Zu interaktiven Elementen zählen unter anderem Menüs, Akkordeons, Tab-Navigationen, Vorhersagen und Vervollständigungen von Eingabefeldern, Überprüfungen von Eingaben in Echtzeit, Karussells, Slideshows, modale Dialoge usw.
Internet of Things
Sammelbegriff für Technologien, die eine Verbindung zwischen physischen und virtuellen Gegenständen ermöglicht. Die verbundenen Gegenstände können mit einander kommunizieren und interagieren.
Kurzform: IoT
Die deutsche Übersetzung Internet der Dinge wird auch häufig benutzt.
Quelle: Pfennigparade
Kontrast
Unterschied in der Helligkeit der hellen und dunklen Bestandteile eines Bildes. Im Kontext der Barrierefreiheit müssen Texte und Bilder bestimmte Kontrastwerte aufweisen.
Quelle: Pfennigparade
Kontrastwert
Anforderung an Texte, grafische Bedienelemente und informative Grafiken einer Website. Bei der visuellen Präsentation von Text und Schriftgrafiken soll das Kontrastverhältnis zwischen Vordergrund- und Hintergrundfarbe mindestens 4,5:1 betragen. Für Großschrift (18 Punkt und größer, 14 Punkt und größer bei fetter Schrift) und Schriftgrafiken mit Großschrift gilt ein Kontrastverhältnis von mindestens 3:1.
Quelle: Pfennigparade
Landmark
Auszeichnung von Bereichen in einer Internetseite. Die Bereiche sind dadurch namentlich eindeutig erkennbar (z.B. Kopfbereich, Hauptnavigation, Fußbereich). Dadurch können von blinden Nutzern mithilfe von Hilfsmittel wie ein Screenreader schnell erreicht werden.
Quelle: Pfennigparade
Leichte Sprache
Sprachvariante einer Standardspreche, die das Lesen und das Verstehen von Texten erleichtern soll. Im Gegensatz zur „Einfachen Sprache“ handelt es sich um eine regulierte Sprache, die auf Regeln basiert.
Quelle: Pfennigparade
Live-Audiodeskription
Audiodeskription, die in Echtzeit stattfindet.
Quelle: Pfennigparade
Navigation
System, das Inhalte einer Website strukturiert und einen direkten Zugriff ermöglicht. Es gibt unterschiedliche Arten von Navigationen wie z.B. Sitemap, Menüs, Breadcrumbs und Links.
Quelle: Pfennigparade
Narrator
Screenreader für Windows-Geräte. Das Programm ist Teil des Betriebssystems Windows 10.
Quelle: Pfennigparade
NVDA
Kostenloser Screenreader für blinde Computernutzer. Das Programm ist für Windows kostenlos erhältlich.
Quelle: https://www.nvaccess.org/
Pfadnavigation
s. Breadcrumb
PDF accessibility Checker (PAC)
Tool zur Unterstützung der Bewertung der Barrierefreiheit einer PDF-Datei. Das Tool prüft maschinell zu prüfende Kriterien. Aktuell in der Version 3 (PAC 3) verfügbar.
Quelle: Pfennigparade
Plug-In
Software-Programm, das auf die Funktionen von anderen Anwendungen zugreift und sie erweitert.
Quelle: Pfennigparade
Quellcode
Text einer Website oder eines Programms, der in einer Programmiersprache geschrieben wird. Der Text wird vom Computer gelesen, übersetzt und, je nach Programmiersprache, z.B. als Programm, Website oder Text ausgegeben.
Synonym: Quelltext
Quelle: Pfennigparade
Schriftgrafik
Grafik, die aus Text besteht. Diese Art von Grafiken können barrierefreier mithilfe von Alternativtexten gestaltet werden.
Quelle: Pfennigparade
Schriftvergrößerung
Mechanismus, der von vielen Websites und allen Browsern angeboten wird, um die Größer der Schrift individuell anzupassen.
Screenreader
Programm mit dessen Hilfe blinde Computernutzer und Menschen mit Sehschwierigkeiten sich Websites und Programmoberflächen vorlesen lassen können.
Quelle: Pfennigparade
Sprachauszeichnung
Die Sprache einer Website, eines Dokuments oder auch eines Absatzes bzw. Wortes muss festgelegt sein. Screenreader geben so das Dokument oder einen Teil des Inhalts in der richtigen Sprache wieder.
Spracheingabe
Texteingabemöglichkeit über die Sprache. Die Eingabe von Text mittels Sprache ist in aktuellen PCs und Smartphones bereits eingebaut. Zusätzliche Programme bieten weitere Eingabemöglichkeiten wie Textkorrektur und Zeichensetzung.
Bekannte Programme sind Dragon NaturallySpeaking.
Quelle: Pfennigparade
Sprachsteuerung
Übermittlung von Befehlen an elektronische Geräte über die Sprache. Bei diesen Geräten kann es sich z. B. um einen PC, ein Smartphone oder auch um Haushaltsgeräte handeln. Bekannte Sprachassistenten sind Siri, Alexa, Google Assistant und Cortana.
Quelle: Pfennigparade
Sprunglink
Link, der den direkten Zugang zu einzelnen Bereichen einer Website ermöglicht. Diese Links stehen am Seitenanfang und werden bei Bedienung mit der Tastatur eingeblendet.
Quelle: Pfennigparade
Tastaturbedienbarkeit
Anforderung an barrierefreie Webseiten, die eine Benutzung durch die Tastatur gewährleistet.
Quelle: Pfennigparade
VoiceOver
Screenreader für Apple-Geräte. Das Programm ist Teil der Apple Betriebssysteme macOS und iOS
Quelle: Pfennigparade
Text-to-Speech
Prozess zur Umwandlung von Sprache in Text. Mithilfe von Technologien kann die Umwandlung automatisiert werden. In diesen Fällen handelt es sich um eine künstliche Generierung von Sprache.
Kurzform: TTS
Quelle: Pfennigparade
World Wide Web Consortium
Initiative, die als Gremium zur Standardisierung von Techniken im Internet fungiert. Der Gründer ist Tim Berners-Lee, der auch als Erfinder des World Wide Web gilt. Durch diese Initiative wurden die so genannten Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) erarbeitet. Mittlerweile liegen diese in der Version 2.1 vor. Die Bundes Informations- und Technologieverordnung (BITV) wurde von den WCAG abgeleitet.
Kurzform: W3C
Quelle: Pfennigparade
Web Content Accessibility Guidelines 2.1
Richtlinien zur Erstellung von barrierefreien Webseiten. Die Zahl gibt Auskunft über die aktuelle Version. Die Einhaltung dieser Richtlinien ermöglicht allen Menschen, mit und ohne Behinderung, den Zugang zu Webinhalten.
Die englische Kurzform WCAG 2.1 wird häufig benutzt.
Quelle: Pfennigparade