Expertensuche - Mediation

Mediation - ein Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung

Bei Planungsprozessen und auf der Baustelle entstehen täglich vielfältige Konflikte, kaum ein Projekt wird ohne Schwierigkeiten umgesetzt. Ein professioneller und konstruktiver Umgang mit Konflikten ist besonders wichtig, weil es regelmäßig um viel Geld, wertvolle Zeit und letztlich auch um langfristige Beziehungen geht. Lange und schwere Auseinandersetzungen können für Unternehmen und Bauherren sehr schnell existenzgefährdenden Charakter annehmen. Wer als Betroffene/Betroffener seine Hoffnungen ausschließlich auf eine Lösung durch ein Gerichtsurteil setzt, sieht sich nicht selten einem langwierigen Verfahren und zu guter Letzt oft einem als nicht gerecht empfundenem Ergebnis ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund gewinnen alternative Konfliktlösungsmethoden zunehmend an Bedeutung. Mediation ist eines dieser alternativen Methoden. Es ist ein freiwilliges, außergerichtliches Verfahren, welches einen konstruktiven Umgang mit Konflikten und die Gestaltung von zukunftsorientierten Lösungen ermöglicht. Ein/e professionelle/r Mediator/in unterstützt die Konfliktparteien darin, auf Grundlage ihrer jeweiligen Interessen und Bedürfnisse selbst Lösungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten akzeptabel und tragfähig sind. Durch die professionelle Begleitung und Vermittlung erarbeiten die Konfliktparteien schnelle, verlässliche und umsetzbare Vereinbarungen, die entlasten und alle Beteiligten nach vorne blicken lassen. Durch die kooperative Lösungssuche entstehen oftmals auch völlig neue Perspektiven und Lösungsräume, die bisher so nicht denkbar waren.

Die Vorteile des Verfahrens

  • es ist klar strukturiert, jedoch keiner starren Verfahrens- oder Prozessordnung unterworfen und damit unbürokratisch und flexibel,
  • es ist freiwillig, d.h. es kann von den Beteiligten jederzeit begonnen und beendet werden, und schließt ein Gerichtsverfahren nicht aus,
  • es ist zukunftsorientiert (Wie gehen wir gemeinsam mit dem anstehenden Problem um?), weil nicht die Frage, wer einen Fehler verursacht hat, im Vordergrund steht,
  • es ist sofort einsetzbar, schnell und effizient,
  • es ist vertraulich und damit für die Beteiligten entlastend und sachorientiert,
  • es ermöglicht mit Hilfe der Mediatorin/des Mediators eine eigenverantwortliche, selbstbestimmte und dauerhafte Problemlösung,
  • nicht zuletzt fördert es nachhaltig eine kooperative Streitkultur und hat damit präventiven Charakter.

Doch Vorsicht: Mediation ist kein Allheilmittel und deshalb nicht für jede Art von Streitstoff und nicht für alle Betroffenen geeignet. Unverzichtbar ist deshalb,

  • dass die Betroffenen bereit sind, zu verhandeln und sich zu einigen, und hierzu auch die Kompetenz haben,
  • dass sich der vorhandene Streitstoff innerhalb des von außen gesetzten Rahmens tatsächlich einer Lösung zuführen lässt. Können die Betroffenen aus eigener Kraft den vorhandenen äußeren Rahmen, also z.B. Gesetze oder Hierarchien, nicht bewegen oder erweitern, macht es keinen Sinn, darüber zu verhandeln;
  • dass die Machtverhältnisse der Beteiligten zueinander ausgeglichen sind bzw. eine realistische Chance besteht, dass diese z.B. mit Hilfe einer Mediatorin/eines Mediators ausgeglichen werden können,
  • dass der Streitstoff genügend Ansatzpunkte für ein wechselseitiges Geben und Nehmen bietet. Mediation eignet sich nicht für sog. „Nullsummenspiele“, bei denen der Konflikt von vornherein mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden kann;
  • dass die Beteiligten grundsätzlich bereit sind, eine gemeinsam gefundene Lösung auch gezielt, vereinbarungsgemäß und dauerhaft umzusetzen.

Zu alternativen, außergerichtlichen Konfliktlösungsmöglichkeiten erhalten Sie weitere Auskünfte durch Kerstin Menzel, Tel. 089/ 139 880-19, menzel@remove-this.byak.de.

Ausgebildete Mediatoren

Die Liste der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die am Lehrgang „Mediation im Planungs-, Bau- und Umweltbereich“ seit 2005 erfolgreich teilgenommen haben, finden Sie hier: Mediatorenverzeichnis (ByAK) (pdf).

Es handelt sich beim Lehrgang um eine einjährige Ausbildung der Bayerischen Architektenkammer, die in 8 Modulen stattfindet.