Ulrich Finsterwalder zählt neben Franz Dischinger und Fritz Leonhardt zu den bedeutendsten Ingenieuren des Stahl- und Spannbetonbaus im 20. Jahrhundert. Von der Entwicklung der Tonnenschalen und des Spannbetonbrückenbaus bis hin zum Bau von Schiffen und Häfen aus Stahlbeton gehen unzählige Meilensteine dieser Bauweise auf ihn zurück. Der 1897 in München geborene Finsterwalder gestaltete rund 50 Jahre lang die Firma Dyckerhoff & Widmann als Chefingenieur und Mitglied der Geschäftsleitung mit. Wie kaum einem anderen Bauingenieur gelang es ihm, den Stahlbetonbau mit zahlreichen Erfindungen weiter zu entwickelten und eine Vielzahl von Bauwerken von höchster baulicher Qualität selbst zu entwerfen oder Entwürfe anderer zu realisieren. Aus Ulrich Finsterwalders Schule gingen zahlreiche spätere Professoren für Stahlbetonbau und Statik sowie Gründer weltweit bedeutender Ingenieurbüros hervor. Mit wenigen Ausnahmen gibt es kaum einen Bauingenieur, auf den der Ausdruck genial so genau zutrifft. Sein Wirken zieht auch heute noch Bauingenieure, Studenten, Historiker und Wirtschaftsfachleute, aber auch interessierte Laien in seinen Bann.
Am 5. Dezember 2013 jährt sich der Todestag von Ulrich Finsterwalder zum 25. Mal. Das Deutsche Museum in München in Zusammenarbeit mit der Hochschule Konstanz und Beton Marketing Süd nehmen seinen 25. Todestag zum Anlass, den Münchner Ingenieur, seine Firma und Mitarbeiter mit einer Tagung zu ehren und deren Werk zu würdigen.